Man wagt es kaum, im Pulverdampf dieser hitzigen und emotional aufgeladenen Wahlkampfzeiten das Thema Klimaschutz anzusprechen. Andere, vermeintlich wichtigere Themen werden in den Vordergrund gerückt ( beim „Duell“ Scholz-Merz war Klimaschutz ganze 1:37 min. Thema! ). Es geht mittlerweile auch um die Frage, in was für einem Land und wie wir künftig in Frieden miteinander leben wollen. Dennoch: Der Klimawandel mit all seinen Begleiterscheinungen wie dem rasanten Abschmelzen des polaren Eises, der Ausbreitung der unbewohnbaren Lebensräume, den beinahe täglichen Extremwetterereignissen weltweit wird nicht von allein verschwinden, nur weil wir dies alles aus unserem Bewusstsein verbannen. Nicht vergessen – auch über den künftigen Umgang damit entscheiden Ihre Stimmen am 23.02.
Klimaschutz kostet viel Geld. Kein Klimaschutz kostet weit mehr. Wie ARD-Wettermann Sven Plöger betont, wird jeder Euro, der nicht in Klimaschutz investiert wird, mit Folgekosten von zwei bis elf Euro zu Buche schlagen. Maßnahmen für den Klimaschutz gehören daher auch zu einer weitsichtigen Haushaltspolitik. Deshalb setzen wir Grünen uns bundesweit und hier in Rottenburg gemeinsam mit anderen Fraktionen stets für kommunale Klimaschutz-maßnahmen ein: Für einen attraktiven ÖPNV ( das bezahlbare Deutschland-Ticket muss bleiben! ) und ein verbessertes Radwegenetz, für die Entwicklung eines Konzepts zum Schutz bei Hitze und Starkregen, für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien. Auch das viel diskutierte Gebäudeenergiegesetz ( GEG ) ist – dies machten verschiedene Veranstaltungen vor Ort in den letzten Tagen deutlich – kein ideologisch motivierter Fundamentalismus, sondern eine wichtige und notwendige Maßnahme ( O-Ton des CDU-Klimaexperten Andreas Jung: „Wärmepumpe im Neubau geht immer, im Altbau oft“ ). Wir werden uns auch weiterhin für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen stark machen.
Am Donnerstag, den 20.02. um 19.30 Uhr, laden wir Grüne ins „Café Stadtgespräch“ ein. Unter dem Titel „Ist das Klima noch zu retten“ berichtet Politikwissenschaftlerin Prof. Melanie Nagel von der Universität Heidelberg aus erster Hand von der Weltklimakonferenz COP 29 in Baku. Welche Erkenntnisse gibt es im Kampf gegen den Klimawandel? Wie kann trotz schwieriger Bedingungen eine gerechte Transformation gelingen? Welche Möglichkeiten für kommunales Klimahandeln gibt es? Sie alle sind herzlich eingeladen.
– Joachim Herbst