Ein Ausgleich von ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen ist auf Grundlage des vorgelegten Strategie- und Handlungsprogramms Wirtschaftsflächen nicht möglich. Deshalb haben wir GRÜNE im Gemeinderat mit nein gestimmt. Gleichwohl sind wir froh, dass wir mit Erfolg Ergänzungen einbringen konnten und danken allen Kolleg*innen, die unsere Anträge unterstützt haben.
Wir haben festgestellt, dass die Arbeitsplatzdichte und der Gewerbesteuerertrag pro Hektar Gewerbefläche in Rottenburg vergleichsweise gering sind. Außerdem gibt es in den bestehenden Gewerbegebieten Siebenlinden noch einige Flächen, die brachliegen oder nicht entsprechend ihres städtebaulichen Potenzials genutzt werden. Wir haben erreicht, dass diese Flächen nun systematisch erfasst werden.
Mit einem Anreizprogramm „Innenentwicklung für Gewerbetreibende“ soll die Stadt künftig z.B. die Überbauung von Parkplätzen (Gebäude + Tiefgarage) oder Aufbauten in die Höhe fördern. Außerdem soll bei Grundstücksverkäufen darauf geachtet werden, dass Gewerbetreibende Aspekte der Nachhaltigkeit wie z.B. umweltverträgliche Baumaterialien oder die Verwendung Erneuerbarer Energien berücksichtigen.
Trotz der Aufnahme dieser Aspekte in das Strategie- und Handlungsprogramm sehen wir die Bemühungen zur Innenentwicklung und Nachverdichtung noch nicht auf einem Niveau, mit dem man ein neues kernstadtnahes Gewerbegebiet hätte mittragen können. Die Ähneshalde und das Galgenfeld sind ökologisch hochwertig. In beiden Gebieten würden Eingriffe der Pflanzen- und Tierwelt erheblichen Schaden zufügen. Eine Bebauung dieser Flächen kommt für uns deshalb nicht in Frage. Wir alle beklagen Insektensterben, die Abnahme der Artenvielfalt sowie den Klimawandel. Es müssen endlich Taten folgen. Wir sind davon überzeugt, dass Wirtschaft und Umwelt mit den richtigen Rahmenbedingungen keine Gegensätze sind. Wir wollen, dass hierfür auch neue oder bisher wenig genutzte Instrumente getestet werden.
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