Radschnellweg Rottenburg-Tübingen

Das Land hat 2017 festgelegt, Machbarkeitsstudien von Radschnellwegen zu 80% zu fördern. Daraufhin hat der Kreistag Tübingen auf Antrag der Grünen einstimmig beschlossen, solche Studien für die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit von drei Verbindungen im Landkreis zu vergeben. Für Radschnellverbindungen ist zwingende Voraussetzung, dass sie wichtige Quell- und Zielbereiche mit mindestens 2000 Alltags-Radfahrenden am Tag verbinden und hochwertig, direkt geführt und leistungsstark sind. Das ist nötig, damit mehr Pendler mit dem Fahrrad fahren fürKlimaschutz, Gesundheit und weniger Autos auf den Straßen. Bei Linienführung und Ausgestaltung gibt es feste Kriterien, nach denen die Kosten berechnet werden.

Schon 2018 wurde der Korridor Tübingen – Rottenburg als „Radschnellverbindung im vordringlichen Bedarf“ des Landes eingestuft. Seit Herbst 2019 kennen wir die Machbarkeitsstudie. Das erfreuliche Ergebnis zeigt, dass der gesamtwirtschaftliche Nutzen mehr als doppelt so hoch ist wie die Investitionskosten.

Für das Neckartal wurden zwei Trassen vorgestellt: die Vorzugstrasse mit erwarteten 2500 Radfahrenden/24h südlich vom Neckar (Tübingen, Weilheim, Kilchberg, Bühl, Kiebingen, Kernstadt Süd zum Radweg nach Weiler) und die Zusatzvariante mit 2100 Radfahrenden/24h nördlich des Neckars (Tübingen, Hirschau, Kernstadt Rolusiedlung). Bei beiden Varianten werden die Planungs- und Baukosten vom Land übernommen. Hier sieht man: GRÜN wirkt; denn es ist wichtig für uns alle, wenn Pendlerinnen und Pendler vom Auto auf’s Rad/Elektrorad umsteigen und zügig fahren können.

Jetzt beginnt der Planungsprozess im Regierungspräsidium Tübingen. Bei dieser ergebnisoffenen, fachlich tieferen Planungsanalyse gilt es, die verschiedenen Belange von Natur-, Arten-, Wasserschutz, Landwirtschaft, Verkehr etc. abzuwägen. Es geht natürlich auch darum, inwieweit bestehende Wege genutzt und/oder neue Flächen versiegelt werden. Bei diesem Prozess kann sich eine andere Linienführung als die bisher vorgestellten als beste erweisen. Ich kenne viele Menschen, die sich kompetent bei der Öffentlichkeitsbeteiligung einbringen können. Deren Sachverstand gilt es zu nutzen. Unser vordringliches Ziel ist, eine gute, schnelle Radverbindung in näherer Zukunft zu schaffen.

Für die Gemeinderatsfraktion

Dr. Sabine Kracht