Mit dem Neubau des Kindergartens Baisingen entsteht in unserer Stadt das momentan vielleicht nachhaltigste Gebäude überhaupt. Davon konnten wir GRÜNE uns bei einem Besuch auf der Baustelle überzeugen. Anlass war die Diskussion über das Thema Bauen im Kreislauf, welche wir mit einem Antrag im Gemeinderat angestoßen haben. Das Prinzip des Bauens im Kreislauf bedeutet, Materialien möglichst so einzusetzen, dass sie wiederverwendbar, sortenrein trennbar und ressourcenschonend sind. Gebäude sollen nicht nur für eine Generation gedacht sein, sondern flexibel nutzbar, reparierbar und am Ende ihres Lebenszyklus möglichst vollständig recycelbar.
Dafür lieferte die Architektin Nicole Kuhn-Adis mit ihrem Team beim Rundgang durch das Gebäude beeindruckende Belege. Zum Beispiel die Holzständerbauweise mit Holzelementdecken aus heimischem Schwarzwaldholz, welche nicht mit Metall, sondern mit Holznägeln zusammengesetzt wurden.
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach ermöglicht einen hohen Autarkiegrad. Und zusammen mit der Wärmepumpe sparen Neu- und sanierter Altbau über 1000 Prozent CO2 ein gegenüber dem, was der Bestand vorher erzeugt hat.
Die Auswahl der Baustoffe erfolgte mit größtmöglicher Vermeidung von Schad- und Risikobaustoffen, der sommerliche Wärmeschutz wird durch Verwendung von Zellulosedämmung optimiert und die Bauteile weisen eine hohe Rückbaubarkeit und Recyclingfähigkeit auf.
Zur oft geäußerten Meinung, Holzbau sei teurer, hat die Architektin eine klare Position: Richtig geplant sei diese Bauweise deutlich schneller und effizienter. Einsparungen ergeben sich nicht nur in der Bauzeit, sondern auch bei der Erzielung von Mehrflächen durch schlanke Bauteile.
Wir gratulieren zu so einem nachhaltigen und zukunftsweisenden Bau. Das ist ein gelungener Einstieg in das Thema Bauen im Kreislauf, das uns für die Planung künftiger Projekte wertvolle Anregungen gibt, die wir GRÜNE einbringen werden.
– Jörg Bischof