Letzte Woche war der Earth Overshoot Day. Wir haben bis zum 8. August mehr Ressourcen verbraucht, als uns eigentlich für das Jahr 2016 zur Verfügung stehen. Die Menschheit bräuchte für das ganze Jahr 1,6 Planeten, um ihren Verbrauch zu decken.
Heute leben über sieben Milliarden Menschen auf der Erde und es werden ständig mehr. Eine wachsende Bevölkerung braucht mehr Nahrung, mehr Personen- und Güterverkehr, mehr Energie. Dies führt zu einem immer höheren Ausstoß von Treibhausgasen. Uns bleibt also nicht viel Zeit, die unkontrollierbaren Folgen der Klimakrise zu verhindern.
Insbesondere in der Verkehrspolitik braucht es einen Aufbruch. Der Verkehrsbereich ist der einzige Sektor, der seine CO2-Emmissionen seit 1990 nicht verringern konnte. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 ist in seiner jetzigen Form straßenbaulastig und damit Gift für den Klimaschutz. Wir fordern unsere Tübinger Bundestagsabgeordneten auf, alles dafür zu tun, dass der Ausbau der Gäubahn in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wird. Wir brauchen eine Verkehrspolitik, die Zug um Zug den Schienenverkehr verbessert.
Auf dem Weg zur Arbeit nach Stuttgart konnte ich mein E-Bike in Herrenberg am Bahnhof einschließen und laden. Ein Verzicht auf das Auto ist möglich, wenn das Angebot stimmt. Wir GRÜNE wollen die Infrastruktur für die kombinierte Nutzung von Rad und Bahn weiter verbessern. Es braucht mehr überdachte und verschließbare Stellplätze für Fahrräder an den Rottenburger Bahnhöfen.
Auch die Anbindung der Hochschule und des Kreuzerfelds an den Busverkehr ist immer noch nicht zufriedenstellend gelöst. Hier werden wir uns für Verbesserungen einsetzen.
Einen weiteren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet der Erhalt von Natur und Boden. Uns ist bewusst, dass die Diskussion um das Galgenfeld nicht zu dieser Aussage passt. Wir haben der Prüfung einer möglichen Bebauung zugestimmt, weil es Ziel der Klausurtagung war, eine solche kernstädtische Fläche zu finden. Die Frage, ob wir überhaupt ein neues kernstädtisches Gewerbegebiet wollen, muss jedoch öffentlich diskutiert werden und ist für uns noch nicht beantwortet. Die kritischen Leserbriefe helfen uns bei unserer Meinungsfindung.