Heizen Sie noch mit Öl oder Gas? Dann wird es langsam Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen: Am 1. Januar tritt das überarbeitete Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft.
Für Bestandsgebäuden gilt das geänderte Gesetz erst dann, wenn die Kommune eine Wärmeplanung vorgelegt hat. Rottenburg ist mitten in diesem Planungsprozess. Die Bürgerbeteiligung zur „Kommunalen Wärmeplanung“ läuft bis zum 15. Dezember (Die Dokumente und Pläne sind online auf der städtischen Website und im Rathaus Foyer einsehbar).
In Bezug auf das GEG ist unsere Wärmeplanung noch nicht rechtsverbindlich, es handelt sich um einen informellen Plan zur klimaneutralen Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien, dabei wird die aktuelle Versorgungstruktur in den Ortschaften und Wohnquartieren berücksichtigt. Selbst wenn das GEG nach einer rechtsverbindlichen kommunalen Wärmeplanung in Rottenburg zu einem späteren Zeitpunkt ‚scharf wird‘, muss niemand eine funktionierende Heizung rausreißen. Wer freiwillig austauscht, bekommt allerdings in den Jahren 2024 und 2025 sehr hohe Förderungen. Die Seite www.energiewechsel.de informiert über den aktuellen Stand.
Nach der Öffentlichkeitsbeteiligung wird der Gemeinderat den Plan und ca. fünf Maßnahmen im Frühjahr 2024 beschließen. Erste Fernwärmeprojekte sind in Oberndorf und in der Altstadt angedacht.
Was Sie jetzt tun können und sollten: Informieren Sie sich, welche Lösung an ihrem Wohnort möglich ist. Es empfiehlt sich, früh mit der Planung zu beginnen, das ist besser, als unter Zeitdruck zu entscheiden, wenn die Heizung kaputt ist. Lassen Sie sich beraten. Wenn möglich dämmen Sie die Gebäudehülle einschließlich der Fenster (30 Prozent Förderung), das reduziert sofort die Heizkosten. Der ganze Wärmemarkt ist im Umbruch und nicht alle jetzt vorgestellten Lösungen sind wirklich zukunftsfähig. Es ist zum Beispiel unsicher wie es mit dem Gasnetz weiter geht. Eine anteilige Zugabe von Wasserstoff ist auf längere Sicht möglich, die Kosten sind aber ungewiss. Wir Grüne unterstützen in Rottenburg alle Initiativen zum Bau neuer Wärmenetze, für eine regionale und bezahlbare Wärmeversorgung.
– Norbert Ziegeler